Melodiös, wie die Callas, und rhythmisch ausgefeilt jazzig testet der Systemadministrator die neu eingerichteten Voicemailboxen. An dieser Aufnahme musste gar nicht viel rumgeschnitten werden.
Reportajia
Anruf auf dem Firmenanrufbeantworter vom bayerischen Freund einer argentinischen Mitarbeiterin. Auf die Frage “Und? Was wollte er denn?” meinte die Argentinierin, dass sie kein Wort verstanden hätte. Nichtsdestotrotz, schöner kann man ein R nicht rollen.
Das Stück ist nicht wirklich Techno, aber hat schon relativ zentral einen Einvierteltakt. Deswegen hat es diese Kategorie im Ansatz auch verdient.
Florence’s Waltz
Mit Mustern aus einer Aufnahme der legendären amerikanischen Sopranistin Florence Foster Jenkins mit mindestens genauso verstiegenem Streicherarrangement wie der Gesang der “first lady of the sliding scale”.
Southside Rap
Whiskas-Dosen, Samples von irgendwelchen Jazz Standards, jemand, der Gitarre spielen kann, und jemand, der singen kann (wenn auch eher Opern als Rap).
Rough Reggae
Gar nicht so “rough”, der Titel war nur wegen der Alliteration. Mit viel dran würgen kann man sowas mit einem Ensoniq SQ-80 Synthesizer aus den 80er Jahren machen.
Ameisenbär
Ein schönes viersilbiges Wort, wozu, wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer, die dreisilbige Melodie von “Yesterday” passt.
Alte Frau
“Es wird bezweifelt, ob sie noch zurechnungsfähig ist!” “Und in der Nacht … ich mein, ich schrei auch manchmal.” Diese heimlich aufgenommenen Zitate stammen aus dem Mund des Vermieters unserer WG in Berlin Anfang der Neunziger Jahre. Der gute Mann berichtete beim Abendessen von einem Fall, den er gerade als Rechtsanwalt betreute. Der Kassettenrekorder lief rein zufällig. Versprochen.
Der Jugendchor
Einer der wenigen erhaltenen ersten Versuche mit Sampling-Technik. Sampling-Technik bedeutet in diesem Fall im richtigen Moment die Pause-Taste auf dem CD-Spieler zu drücken, wärend aus dem alten 80er-Jahre Synthesizer blecherne Rhythmen vorgetragen werden.
Der Vater
1989, Abiturstreich auf einem niederbayerischen Schulhof. Vier junge Menschen, eine lila gefärbte Latzhose und kein Schlagzeug. Das Ganze wird nicht dadurch rausgerissen, dass es sich um die freie Interpretation des Stücks “Ich will nicht werden, was mein Vater ist” von Ton, Steine, Scherben handelt.
Zur historischen Vollständigkeit darf diese Aufnahme (echt Mono) aber auf keinen Fall fehlen. Noch dazu, weil es eine moderne Überarbeitung davon gibt.